Kartoffeln
Schon gewusst?
Erst war die Kartoffel als Teufelspflanze bekannt. Da sie in der Bibel nicht erwähnt und der überirdische Teil der Pflanze giftig ist.
Wo kommt’s her?
Die Kartoffel stammt aus den südamerikanischen Anden. Dort lernten die Spanier in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts von den Inkas die neue Frucht Patata kennen - der englische Name potatoes oder der französische Spitzname patate erinnern noch heute daran. Der deutsche Name Kartoffel erinnert dagegen an Trüffel, italienisch tartufolo, mit denen sie am Anfang verglichen wurden. Den französischen Ausdruck pommes de terre kann man als Erdäpfel übersetzen. Die Kartoffel hat jedoch in jedem Dialekt und in jedem Landstrich noch zahlreiche andere, fast wie Liebkosungen klingende Namen wie zum Beispiel Erdbirnen oder Erdäpfeln.
Nach Europa wurde sie zuerst wegen der schönen Blüte und des üppigen Laubes als reine Zierpflanze importiert und als seltene Pflanze in botanische Gärten aufgenommen.
Hierzulande kamen Kartoffeln erstmals im 17. Jahrhundert auf den Tisch und zwar zunächst in Süddeutschland. Von der Pfalz aus erreichten die „Erdäpfel“ um 1720 Preußen, wo sie nach dem Motto „Was der Bauer nicht kennt isst er nicht“ auf eisige Ablehnung stießen. Dabei war die Ernährung der ständig wachsenden Bevölkerung schwierig geworden und Getreidemissernten führten immer wieder zu Hungersnöten. Friedrich der Große, der „Alte Fritz“ erkannte die wirtschaftliche Bedeutung der Kartoffel und befahl ihren Anbau. Doch den wiederstand der Bauern konnte er nur mit einem Trick brechen. Er ließ Kartoffeln von Soldaten bewachen, wodurch der Eindruck entstand, es müsse sich um etwas ganz Kostbares handeln. So kam der Kartoffelanbau über den Umweg der Begierde langsam in Schwung. Trotzdem wurden Kartoffeln erst im 19. Jahrhundert erst zur Selbstverständlichkeit auf deutschen Feldern.
Wie wird’s verwendet?
Kartoffeln sind unwahrscheinlich vielfältig verwendbar, sollten jedoch nie roh verzehrt werden und generell hilft es für eine bestimmte Art der Zubereitung Kartoffel mit den am besten geeigneten Kocheigenschaften zu verwenden.
· Festkochend: Diese Kartoffeln sind eher lang bis oval. Sie springen beim Kochen nicht auf, sind fest, feinkörnig und eher feucht. Da nach dem Kochen das Kartoffelinnere schön fest und auch schnittfest bleibt, eignen sie sich besonders für Kartoffelsalat, Gratin, Salz- und Pellkartoffeln.
· Vorwiegend festkochend: Diese Kartoffelsorte ist mittelfest bis mehlig und springt beim Kochen ein wenig auf. Sie ist für Salz-, Pell- und Bratkartoffeln geeignet.
· Mehlig kochend: Hier findet sich ein hoher Stärkegehalt. Beim Kochen zerfallen diese Kartoffeln bereits im Kochtopf und werden mehlig und trocken. Daher sind sie besonders gut für Kartoffelpüree, Kartoffelpuffer, Kroketten, Klöße und Suppen geeignet.
Was bringt’s mit?
Dass die Kartoffel dick machen soll, ist ein altes Vorurteil, das nur sehr schwer zu überwinden ist. Die Frucht besteht zum großen Teil aus Wasser. Kartoffelgerichte werden jedoch oft mit viel Salz und Fett zubereitet, davon kann man dick werden, nicht von der Kartoffel. Richtig zubereitet behält die Kartoffel ihre Vitamine und wichtige Spurenelemente, die ideale Kombination zu Milchprodukten oder Eiern. Mit der Kartoffeldiät kann man sogar ganz angenehm und ohne Hunger abnehmen.
Als erste Babynahrung nach der Muttermilch ist Karotten- und Kartoffelbrei beliebt und bewährt.
Unser Tipp:
Wenn du deine Kartoffeln vor dem Kochen schälst, solltest du die Schalen auf keinen Fall wegwerfen! Sie beinhalten viele nützliche Nährstoffe und können zu leckeren Kartoffelchips weiterverarbeitet werden.
So wird’s gemacht:
1. Schalen auf einem mit Backpapier belegten Backblech ausbreiten
2. Etwas Pflanzenöl darüber träufeln
3. Je nach Vorliebe kräftig mit Salz, Pfeffer, Paprika oder Chilipulver würzen
Im vorgeheizten Backofen bei 200 Grad für ca. 10 Minuten knusprig backen
übrigens:
Leicht verschrumpelte Kartoffeln werden wieder fest, wenn man sie (ungeschält) einige Zeit in eiskaltes Wasser legt.